Die Gesellschaft und somit auch die Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen haben sich in den letzten Jahrzehnten entscheidend verändert und sind einem immer schneller werdenden Veränderungsprozess unterworfen. Tiefgreifende Umbrüche in allen Lebensbereichen...
Die Gesellschaft und somit auch die Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen haben sich in den letzten Jahrzehnten entscheidend verändert und sind einem immer schneller werdenden Veränderungsprozess unterworfen. Tiefgreifende Umbrüche in allen Lebensbereichen müssen von ihnen verarbeitet werden. Eine immer komplexer werdende Gesellschaft, höhere berufliche Qualifikationsansprüche, geringe normative Verbindlichkeiten, eine Fülle nebeneinander konkurrierender Weltbilder, ein gewaltiger Einfluss der Medien und der Werbung, vielfältige Konsumanreize, veränderte Familienstrukturen etc. prägen die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. Dies kann bei ihnen zu einem unterschiedlichen Maß an Verunsicherung und Perspektivlosigkeit. Druck und Frustration machen sich breit. „Erwachsen werden“ ist für viele somit zu einem störanfälligen Lebensabschnitt geworden.
Oft sind Jugendliche bei der Lebens- oder Berufswegplanung überfordert. Bei der Bewältigung von Problemen fehlen ihnen Strategien, Lösungen zu finden bzw. in konkretes Handeln umzusetzen. Viele junge Menschen leiden an mangelndem Selbstvertrauen, fehlender Kommunikationsfähigkeit, Handlungskompetenz im Umgang mit Stresssituationen und Konflikten, etc. Ihnen mangelt es an Eigenverantwortung und realistischer Selbsteinschätzung. Dadurch gleiten nicht wenige in Missbrauchs- oder Suchtverhalten ab oder zeigen auffälliges bis hin zu aggressivem und gewaltbereitem Verhalten.
Schule/ Berufsschule, Eltern, berufliche Bildung etc. können diesen vielfältig gewordenen Anforderungen oft nicht mehr alleine gerecht werden.
Aus diesen Gründen sind zusätzliche Unterstützungen für die Schule unabdingbar.
Schulsozialarbeit ist ein wichtiger Beitrag für die Schulen. Jedoch nicht ausreichend, da sie zeitlich und durch ihre konzeptionell bedingte Aufgabenstellung an ihre Grenzen stößt.
Schlagzeilen aus der Zeitung im Jahr 2017 belegen diese Entwicklung:
Die Zahl der Drogendelikte an den Schulen in BW hat sich in den letzten Jahren verdreifacht und ist an der Spitze in Deutschland.
Man spricht von „Verrohung der Sprache“.
Es wird eine Zunahme von rechtsradikalen und ausländerfeindlichen Aussagen und Verhalten festgestellt. Die Werte der Demokratie sind in Gefahr, der Populismus nimmt in Europa zu.
Fake News und Lügen werden „in“ und Trumps Regierung spricht von „alternativen Fakten“.
Der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde, Herr Soufuglu, spricht nach dem Ergebnis des Referendums des Präsidenten Erdogan von dem Versäumnis der Integration der Türken.
„Schule wird zum Ort der Qual“. Im Text wird berichtet, dass fast jeder 6. Schüler ein Mobbingopfer ist.
Minister de Maizière spricht von einer erschreckenden Zunahme von Gewaltdelikten.
Es wird von einer erneuten Zunahme von Komatrinken unter den Jugendlichen berichtet. Auch haben psychische Probleme unter Schülern drastisch zugenommen.
U.v.m.
Was bedeutet das für die Schulen?
Das zeigt deutlich, dass der Erziehungsauftrag der Schulen hinter der gesellschaftlichen Entwicklung hinterherhinkt und nicht mehr greift.
Neben der Vermittlung von Wissen ist ein enormer Bedarf an sozialen und lebenspraktischen Lerninhalten und Kompetenzen zu erkennen. Schule muss sich als einen Ort verstehen, wo nicht nur Fachwissen vermittelt wird. So wie Mathe, Deutsch, u.v.m. in einem Unterrichtsfach gelernt wird, muss dringendst ein Fach für „Soziales Lernen“ installiert werden. Kinder und Jugendliche sollen in der Schule Unterstützung erfahren in ihrer persönlichen Entwicklung, wo sie Werte vermittelt bekommen und gefördert werden in der persönlichen Entwicklung und in ihren sozialen Kompetenzen. Weiter bewahren soziale Kompetenzen vor Sucht und gewaltbereitem Verhalten. Nicht zu unterschätzen ist der zusätzliche Effekt, dass, wenn sie auf ihre Verunsicherung und für ihre Konflikte eine Lösungsstrategie gefunden haben, der Kopf frei ist für das Lernen und dies schlägt sich zusätzlich positiv auf die schulischen Leistungen nieder. Zudem fördert soziales Lernen das Miteinander der Schule.
Die Schule ist der beste Ort zum Lernen, denn jedes Kind muss in die Schule gehen.
Lassen Sie uns in unsere Zukunft investieren, denn Kinder sind unsere Zukunft und die Gesellschaft von morgen.
Fazit: Soziales Lernen an Schulen ist ein außerordentlich wichtiger Beitrag für die Persönlichkeitsentwicklung eines jeden Kindes und Jugendlichen. Es fördert ein Leben zu Selbstständigkeit und Eigenverantwortung. Es ist ein wichtiger Bausteine für das Erlernen sozialer Kompetenzen und für ein gutes Miteinander in der Schule und somit nicht zuletzt ein wichtiger Beitrag für unsere Gesellschaft.
Denn: Vorbeugen ist besser!
Die Förderung sozialer Kompetenzen ist Präventionsarbeit.
„Zu einem guten Ende gehört auch ein guter Beginn.“ Konfuzius
Gerne kann man die ausführliche Stellungnahme zu dieser Thematik bei mir erhalten. Ebenfalls kann das hierzu ergänzendes Thema „Sucht“ angefragt werden.
Christa Dengler (Dipl. Sozialpädagogin), Riedsteige 55, 72280 Dornstetten
Tel.: 07443/ 173083, christa-dengler@web.de,
weitere Informationen unter: www.sozialtraining-dengler.de